Hexagon Purus neu an der Börse. (Seite 219)

[cash_is_king]

Antwort auf Beitrag Nr.: 66.240.567 von Esslingen64 am 30.12.20 16:52:00

Yopp, den Neuen Markt habe ich auch miterlebt – zum Glück nur von der Seitenlinie mit Spielgeld. Habe damals (noch als Student) im Portfolio Management einer KAG gearbeitet, die auch einen Neuer Markt-Fonds im Programm hatte. Das war eine sehr lehrreiche Zeit. Was für uns heute interessant ist: der Erfolg des Internets und der privaten Computer-Nutzung wurde damals vollkommen korrekt antizipiert. Was nicht korrekt antizipiert wurde: welche Unternehmen dabei dauerhaft erfolgreich sein würden. Apple war damals ein Nischenanbieter, Amazon kannte noch keine Sau und der Hype drehte sich um Unternehmen wie AOL, Netscape und zahllose Luftnummern.

Deshalb sollte man denke ich auch bei H2-Werten genau hingucken, wer wirklich Potential hat und wo Investoren mit Hoffnungen und Buzz Words geködert werden. Oder wo eben die Bewertungen aus dem Ruder laufen. Cisco war 2001 ein erfolgreiches Unternehmen und ist es heute auch noch – allerdings war damals die Bewertung jenseits von Gut und Böse.

Deshalb: bei allen Chancen im H2-Sektor die Risiken nicht aus den Augen verlieren.

[Esslingen64]

Im Finanzen.net-Forum wird bezüglich des Kursanstiegs heute über einen Zusammenhang mit folgender Meldung spekuliert:

http://autonews.gasgoo.com/m/Detail/70017856.html?fbclid=IwA…

[Esslingen64]

Interessant heute ist, das vom Volumen her die größten Käufe kurz vor Handelsschluss bei bereits stark gestiegenem Kurs stattfanden: könnte was Institutionelles sein....?
Wer zu solchen Kursen so massiv einsteigt, dürfte kaum schnell wieder verkaufen können. Sprich: am 2. Januar könnte der Kurs gut nochmal n Satz machen, bevor er dann 5-7% konsolidiert.

@Cash-is-King: ich habe vor 20 Jahren den neuen Markt miterlebt,- das ist jetzt einerseits sehr ähnlich, andererseits war es damals eine reine Spekulationsblase. Sie wurde also damals nicht durch Zentralbankgeld getrieben,- das ist nun anders. Bedeutet? Wer weiß.

Ride the Tiger also long as you can.

[cash_is_king]

Antwort auf Beitrag Nr.: 66.239.760 von Esslingen64 am 30.12.20 15:49:22

Wenn Du klassiche Bewertungskriterien wie KBV, KUV oder KGV nimmst, kommst Du natürlich immer zu dem Ergebnis, dass Aktien von Wachstumsunternehmen teuer sind. Nach solchen Kriterien hätte man einen Wert wie Amazon oder Tesla nie im Depot haben dürfen und Werte aus dem H2-Sektor schon gar nicht, ausgenommen Linde vielleicht, aber das ist ja kein Pure Player.

Man würde also einerseits den Anstieg dieser Werte verpassen, andererseits hätte man Werte im Depot, die fundamental billig aussehen, aber trotzdem eine schwache Entwicklung hinlegen. Dann geht es einem wie den Investoren, die plötzlich in die Röhre gucken, weil sich die attraktiv erscheinende Dividenden-Rendite in Luft auflöst, nachdem die Dividende im Vergleich zum Vorjahr halbiert wird. Siehe z.B. BP.

Jetzt kann man diese ganzen fundamentalen Ansätze über Bord werfen uns sagen: ich kaufe einfach das, was steigt (Trendfolge) und hipp ist (Empfehlung auf der Titelseite eines Anlegermagazins, hohe Beitragsfrequenz hier auf w:o, in der Top 10 der meistgehandelten Aktien beim Broker). Man kann auch sagen: ist sowieso nur alles eine Blase, die von den Notenbanken getrieben ist und dabei sein ist alles.

Kann man machen, halte ich aber gefährlich.

Als Mittelweg erscheint es mir sinnvoll:
1) Klarheit über die persönliche Risikotoleranz/-tragfähigkeit verschaffen.
2) Wachstumswerte und klassische Branchen mischen: Immobilien, Versorger, Telkos, Pharma, Chemie etc., nicht nur die hippen Werte.
3) Bei den Wachstumswerten zusätzliche Kriterien in die Auswahl einbeziehen:
- Technologischer Vorsprung, Wettbewerbsvorteile (Buffet würde sagen: "Burggraben")
- Umsatzwachstum
- Erfahrung/Qualität des Managements
- Aktionärsstruktur
- Kooperationen mit großen Unternehmen (Vertrieb, Produktentwicklung etc.)
- Marktanalyse (Wachstumsaussichten, politische Unterstützung)
usw.

Im Ergebnis wird man dann feststellen, dass der eine odere Pink Sheet mehr heiße Luft enthält, als z.B. ein Small Cap, der bei den oben unter Punkt 3 genannten Punkten gut abschneidet.

Oder etwas kürzer: wenn sich der Wert einer Aktie innerhalb kurzer Zeit verdoppelt, obwohl eine solche Entwicklung nicht durch positive Nachrichten unterfüttert wird (großer Auftrag, neue Patente, interessante Kooperation) steigt das Risiko eines Rückschlags. Wenn ein Wert oder eine Branche es auf die Titelseite eines Anlegermagazins geschafft hat, ist der schönste Teil der Party meist vorbei. Es sei denn, das Unternehmen wächst so konsequent wie Amazon. ABER: das ist extrem selten.

Hexagon Purus ist sicherlich gut aufgestellt. Mir ist aber ein langsamer, stetiger Anstieg lieber, vor allem wenn er durch gute Unternehmensmeldungen unterfüttert wird, als ein rasanter Anstieg ohne Meldungen. Dass der Hexagon Comp.-Kurs nicht mit nach oben geht, halte ich jedenfalls für ein Warnsignal, genauso wie den Hype um viele H2-Werte. Das veranlasst mich noch nicht zu Verkäufen (außer bei Sunhydrogen) aber auch nicht zu signifikanten Nachkäufen.

[PapaAce]

Handel seit 14:00 vorbei.

[rheinwein]

Gibt es eigentlich einen Grund, warum der Kurs seit 2 Stunden komplett "eingefroren" ist?

[Esslingen64]

Naja, was Du ("Cash-is-king") geschrieben hast, ist ja vollkommen richtig!

Nur verrate mir mal, was z.B. bei Tesla oder NEL die "fundamentalen Bewertungskriterien" sein sollen, von denen Du schreibst, die die aktuellen Kurse rechtfertigen??

Und dann bin ich eben doch wieder bei "Eurozocker": kauf das was grad Hype ist, wenn du Geld verdienen willst. Letztlich sprachen die "fundamentalen Kriterien" eigentlich eher für marktbeherrschende Autobauer, statt für Tesla - trotzdem sehen darin die Investoren eher die Zukunft.

[Trendbewerter]

Hallo zusammen,

Obwohl ich in dem Wert investiert bin - dennoch der Warnhinweis :

Vorsicht vor den Traumtänzern, die jetzt 2 - stellige Kurse in den nächsten Wochen / Monate voraussagen.

Am 19.12.2020 habe ich hier geschrieben bei einem Kurs von 3,70 Euro :

Demnach hat Hexagon Purus im 1. HJ 2020 einen Umsatz von 187 Mio. NOK gemacht und dabei ein Minus im Ebitda von 75 Mio. eingefahren. Im 1. Hj 2019 war der Umsatz noch 291 Mio. NOK und "nur" ein Minus von 29 Mio. NOK. In Euro umgerechnet alles dividiert durch ca. 9,5 also im 1. HJ 2020 ca. 20 Mio. Euro Umsatz und 8 Mio. Euro Verlust ( ca. ). Bei ausgegebenen Aktien in einer Stückzahl von 229.092.239 Aktien zu aktuell 3,70 Euro sind wir bei einer MK von über 845 Mio. Euro. Am Tag des Börsenganges ging es ja schon sehr deutlich hoch.

Hexagon Purus neu an der Börse. | wallstreet-online.de - Vollständige Diskussion unter:
https://www.wallstreet-online.de/diskussion/1336234-51-60/he…



jetzt haben wir heute bei einem Kurs von 4,80 Euro eine MK von über 1,1 Mrd. Euro.
Beachten : Bei einem Umsatz von 20 Mio. im 1. HJ 2020. und einem Verlust von 8 Mio. Euro.

Der Wert muss auch in die Bewertung wachsen dürfen.

[Eurozocker2020]

Antwort auf Beitrag Nr.: 66.239.526 von Esslingen64 am 30.12.20 15:29:36

Zitat von Esslingen64: "Der Aktionär" und Andere werden in Kürze sicher auch drüber berichten...egal was man von Sharedeals hält. Was die Argumentation angeht, man könne auf die kurzfristigen Zocker und Spekulanten verzichten,- sollte Allen hier klar sein, das das Ganze Börsengeschehen aktuell NICHTS mit realer Bewertung von Unternehmen zu tun hat, sondern die gigantischste Blase ist, die von Notenbanken jemals aufgepumpt wurde!
Da kann man mitmachen - MUSS man mitmachen - um sein Vermögen zu mehren. Letztlich kann uns der Mist aber auch jederzeit um die Ohren fliegen. Was soll denn aber die Alternative sein? Immos? EM? Bitcoin? Alles das Gleiche.
Das viele Zentralbankgeld muss irgendwo untergebracht werden,- DAS treibt die Kurse,- keine fundamentale Rechtfertigung, die sich aus Unternehmensdaten ergäbe.

Super Beitrag, genau so musst du an der Börse handeln!

Was IN ist kaufen, was OUT ist verkaufen

[Esslingen64]

"Der Aktionär" und Andere werden in Kürze sicher auch drüber berichten...egal was man von Sharedeals hält. Was die Argumentation angeht, man könne auf die kurzfristigen Zocker und Spekulanten verzichten,- sollte Allen hier klar sein, das das Ganze Börsengeschehen aktuell NICHTS mit realer Bewertung von Unternehmen zu tun hat, sondern die gigantischste Blase ist, die von Notenbanken jemals aufgepumpt wurde!
Da kann man mitmachen - MUSS man mitmachen - um sein Vermögen zu mehren. Letztlich kann uns der Mist aber auch jederzeit um die Ohren fliegen. Was soll denn aber die Alternative sein? Immos? EM? Bitcoin? Alles das Gleiche.
Das viele Zentralbankgeld muss irgendwo untergebracht werden,- DAS treibt die Kurse,- keine fundamentale Rechtfertigung, die sich aus Unternehmensdaten ergäbe.