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Bitcoin-Miner Hut 8 startet nach Gewinnexplosion durch!
Das Bitcoin-Mining-Unternehmen Hut 8 hat am Mittwochmittag seinen Geschäftsbericht für das erste Quartal vorgestellt. Der ist zufriedenstellenden ausgefallen.
- Krypto-Rallye lässt Gewinn explodieren
- Nettogewinn von Hut 8 steigt auf 250,9 Mio. USD
- Gestehungskosten steigen, aber Kostenexplosion bleibt aus
Nach dem Ende April vollzogenen Bitcoin-Halving herrschte gegenüber der Mining-Branche große Unsicherheit: Wie würden sich die halbierten Belohnungen für das Schürfen neuer Bitcoin auf die Unternehmensergebnisse auswirken?
Krypto-Rallye lässt Gewinn explodieren
Für erste Entwarnung könnte das am Mittwoch von Hut 8 vorgelegte Quartalsergebnis sorgen, denn das ist vor allem beim Ertrag weitaus besser ausgefallen, als der Markt erwartet hatte.
Zwar verfehlte das Unternehmen mit 51,7 Millionen US-Dollar die Umsatzerwartungen in Höhe von 57,6 Millionen US-Dollar, steigerte sich gegenüber dem Vorjahreswert von 15,7 Millionen US-Dollar aber dennoch um 230 Prozent.
Dafür aber vermeldete Hut 8 eine regelrechte Gewinnexplosion: Der Anteilseignern zugutekommende Nettogewinn explodierte von 17,3 Millionen US-Dollar vor 12 Monaten auf nun 250,9 Millionen US-Dollar.
Bitcoin im Wert von 650 Millionen US-Dollar
Grund hierfür sind vor allem die in Bitcoin gehaltenen Assets, die im Laufe der zurückliegenden Monate beträchtlich an Wert gewonnen haben. Zum Ende des ersten Quartals verfügte der Bitcoin-Miner über einen Bestand von 9.102 Bitcoin mit einem Wert von rund 649 Millionen US-Dollar.
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Davon waren nach Angaben des Unternehmens 7.230 Einheiten mit einem Wert von 515 Millionen US-Dollar unbelastet, also nicht als Sicherheiten für Kredite und langfristige Verbindlichkeiten hinterlegt.
Mining-Kosten selbst ohne Halving gestiegen
Bezüglich der Gestehungskosten meldete Hut 8 tatsächlich einen beträchtlichen Anstieg. Die Gesamtkosten für die Umsatzerlöse kletterten von 19,6 Millionen US-Dollar im Vorjahr auf 28,1 Millionen US-Dollar im ersten Quartal. Das bedeutet einen Kostenanstieg von 43,4 Prozent.
Am stärksten sind diese erwartungsgemäß im Mining-Bereich gestiegen. Hier lag der Anstieg sogar bei knapp 60 Prozent. Nachdem der Geschäftsbericht sich nur auf die ersten drei Monate des Jahres bezieht, ist das Halving also noch nicht berücksichtigt.
Höhere Gestehungskosten ja, Kostenexplosion nein
Selbst wenn man aber pauschal doppelt so hohe Schürfkosten veranschlagt, bleiben die Gestehungskosten im Hinblick auf den Gesamtumsatz sowie die erfahrenen Wertsteigerungen der gehaltenen Bitcoin im Rahmen.
Für das abgelaufene Quartal beziffert Hut 8 die Kosten für einen Bitcoin mit 24.594 US-Dollar. Selbst bei einer Verdoppelung der Kosten würde das Unternehmen für Kurse oberhalb von rund 50.000 US-Dollar profitabel bleiben.
Diese Aussichten werden in der US-Vorbörse mit Kursaufschlägen quittiert, die Aktie steigt (Stand: 14:35 Uhr) um rund viertProzent, notierte zeitweise aber noch höher. Gegenüber dem Jahreswechsel steht aber noch immer ein Verlust in Höhe von über 40 Prozent zu Buche – damit ging die Krypto-Rallye völlig an der Aktie vorüber.
Fazit: Risikopuffer sinkt, Unsicherheit steigt
Dank der Rallye bei Kryptowährungen gelang dem Mining-Unternehmen eine Gewinnexplosion: Der Wert der insgesamt 9.102 von Hut 8 gehaltenen Bitcoin kletterte zum Ende des ersten Quartals auf 650 Millionen US-Dollar.
Gleichzeitig verteuerten sich allerdings die Schürfkosten für Bitcoin, die nach dem Halving weiter gestiegen sein dürften. Damit sinkt der Puffer gegenüber den Preisschwankungen der volatilen Kryptowährung, um noch profitabel wirtschaften zu können.
Wenngleich Befürchtungen um eine Kostenexplosion übertrieben sind, sind Mining-Unternehmen auf dauerhaft hohe Preise für Bitcoin und Co. angewiesen. Diese Unsicherheit dürfte Investoren von Mining-Aktien fernhalten, sodass diese auch weiterhin underperformen könnten.
Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Redaktion
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