70-Milliarden-Paket
Neue Unterstützungsmaßnahmen: Rückenwind für China-Tech?
Angesichts der anhaltenden Wachstumskrise bemüht sich die chinesische Regierung gemeinsam mit der Notenbank um weitere Stimulierungsmaßnahmen.
- Chinesische Regierung und Notenbank planen Stimulierungsmaßnahmen
- 500 Mrd. Yuan für Technologieunternehmen zur Innovation
- Markt reagiert verhalten, weitere Interventionen möglich
Neue Stimulierungsmaßnahmen für Chinas Tech-Branche
Wie am Sonntag durch einen Bericht der Nachrichtenagentur Reuters bekannt geworden ist, will die chinesische Zentralbank 500 Milliarden Yuan, umgerechnet rund 70 Milliarden US-Dollar, für die Belebung des Technologiesektors bereitstellen.
Im Rahmen des Kredit- und Weitervergabeprogramms sollen vor allem kleinere und mittelgroße Technologieunternehmen gefördert werden, um Innovationen voranzutreiben. Kern des Kreditprogramms ist die Vergabe von zinsgünstigen Finanzierungen.
Die mit 1,75 Prozent verzinsten Kredite sollen zunächst eine Laufzeit von einem Jahr haben, aber bis zu zweimal verlängert werden können. Die Vergabe der Kredite soll über insgesamt 21 regionale Bankinstitute erfolgen.
Anleger reagieren verhalten
An der Börse in Hongkong zeigte man sich von der Maßnahme unbeeindruckt, der technologielastige Hang-Seng-Index legte zum Start in die Handelswoche um 0,05 Prozent zu. Neben den Papieren der E-Fahrzeughersteller Li Auto und BYD, die sich um vier beziehungsweise zwei Prozent steigern konnten, verhielten sich die meisten Technologiewerte unauffällig.
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An der Festlandbörse in Shanghai waren Investoren weniger gut aufgelegt, hier fielen die Kurse um knapp ein Prozent. Während der Markt in Hongkong weiter um eine nachhaltige Bodenbildung und eine übergeordnete Erholung ringt, zeichnet sich im CSI 300 eine Top-Bildung ab.
Die bisher von der chinesischen Regierung getroffenen Maßnahmen zur Unterstützung des heimischen Aktienmarktes könnten daher noch nicht ausreichend gewesen sein und in den kommenden Wochen zu weiteren Interventionen führen. Noch verfügt die Zentralbank über Reserven in Höhe von 3,2 Billionen US-Dollar.
Fazit: Kein Riesenwurf, aber ein Schritt in die richtige Richtung
Auf die anhaltende Wachstums- und Aktienmarktkrise in China reagieren Behörden und Notenbank mit einer neuen Maßnahme, dieses Mal zur zinsgünstigen Unterstützung kleiner und mittlerer Technologieunternehmen.
Wenngleich der Markt am Montag verhalten auf das Programm reagiert hat, könnte eine erfolgreiche Umsetzung tatsächlich zu einer Belebung der Geschäfte führen. Vor allem Cloud-Anbieter wie Alibaba sowie Internet- und KI-Dienstleister Baidu könnten von einer höheren Nachfrage kleinerer Unternehmen profitieren – für Anleger sind hier mit Discount-Zertifikaten zwischen 30 und 50 Prozent Rendite zu holen.
Das Umfeld für chinesische Aktien bleibt aktuell zwar schwierig, die Aufmerksamkeit ist inzwischen aber ausreichend groß, um im Fall einer günstigen Entwicklung rasch in einer kräftigen Erholungsrallye zu münden.
Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Redaktion
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