Nach Allzeithoch
Gefahr bei Gold: Edelmetall vor kapitalem Rücksetzer!
„Wie gewonnen, so zerronnen“, so könnte man die Entwicklung bei Gold zum Wochenausklang deuten. Der Rücksetzer entwickelte dabei veritable Dynamik, was wiederum für die kommenden Tage nicht viel Gutes verheißt.
- Goldpreis stürzt nach Fed-Termin ab
- US-Dollar gewinnt wieder an Stärke
- Gold droht Doppeltop bei 2.200 US-Dollar
Der Fed-Termin vom vergangenenMittwoch heizte die Preisrally bei Gold noch einmal an. Das Edelmetall jagte in Richtung 2.200 US-Dollar und setzte kurzzeitig auch darüber. Das vor dem Fed-Termin markierte Hoch nahe der Marke von 2.200 US-Dollar schien überwunden, die Weichen für eine sofortige Fortsetzung der Preisrally entsprechend gestellt.
Doch dann passierte genau das, was aus charttechnischer Sicht in solchen Situationen unter allen Umständen nicht passieren sollte. Der Ausbruch geriet ins Stocken und fiel schließlich in sich zusammen. Der Rücksetzer entwickelte dabei veritable Dynamik, was wiederum für die kommenden Tage nicht viel Gutes erwarten lässt.
US-Dollar wieder obenauf
Nach dem Fed-Termin knickte der US-Dollar an den Devisenmärkten zunächst ein. Der wichtige US-Dollar-Index sank in Richtung 103 Punkte. Der Schwächeanfall des Greenbacks stützte den
Goldpreisanstieg. Der Wind drehte dann allerdings bereits am Donnerstag. Der US-Dollar bekam wieder Oberwasser. Der US-Dollar-Index legte entsprechend deutlich zu. Gold kam hingegen zurück.
Der US-Dollar profitierte von robusten US-Konjunkturdaten einerseits, aber wohl
auch von der überraschenden Leitzinssenkung der SNB (Schweizerische Nationalbank). An „guten“ Tagen hätte Gold dieses wahrscheinlich weggesteckt, doch das exponierte Preisniveau und die fragile
Situation, die Ausbruchsbewegung gewann nicht entscheidend an Höhe, machten das Edelmetall anfällig und brachten es schließlich ins Wanken.
Chartbild ambivalent
Im Ergebnis der jüngsten Preisentwicklung läuft Gold nunmehr Gefahr, im Bereich von 2.200 US-Dollar ein Doppeltop auszubilden. Dieses Szenario würde sich aktivieren, sollte Gold nun auch noch unter die 2.150 US-Dollar abtauchen, die zuletzt als Konsolidierungsboden dienten. Bei einem Rücksetzer unter die 2.150 US-Dollar wäre entsprechend Vorsicht geboten. Sollte es dazu kommen, könnte das Edelmetall rasch in Richtung 2.100 US-Dollar / 2.080 US-Dollar durchgereicht werden.
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Kurzum.
Ungeachtet der mittel- bis langfristig exzellenten Perspektiven für Gold, könnte es kurzfristig jedoch etwas ruppiger werden. Ein Rücksetzer unter die 2.150 US-Dollar wäre ein weiterer Rückschlag für das Edelmetall. Gleichzeitig würde sich für Gold die „Falltür“ in Richtung 2.100 US-Dollar / 2.080 US-Dollar öffnen. Doch so weit ist es noch nicht. Sollten die 2.150 US-Dollar halten und Gold im Anschluss deutlich über die 2.200 US-Dollar auf ein neues Hoch vorstoßen, wäre das drohende Korrekturszenario vom Tisch.
Autor: Marcel Torney, freier Redakteur, Rohstoffexperte
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