Edelmetall-Markt
Experten erwarten Kupfer-Boom: Hedgefonds setzen auf diese Aktien!
Hedgefonds wie Tribeca, Terra Capital und Anaconda setzen auf Kupferaktien. Sie erwarten hohe Gewinne in 2024, sehen ein Angebotsdefizit am Kupfermarkt und rechnen mit stark steigenden Preisen. Die Hintergründe.
Eine Gruppe von Hedgefonds, darunter Tribeca Investment Partners, Terra Capital und Anaconda Invest, zeigt sich zunehmend optimistisch, was die nahe Zukunft von Kupferaktien angeht. Die Hedgefonds positionierten sich für erwartete Gewinne im Jahr 2024, berichtet der US-Nachrichtensender Bloomberg.
Grund für den Optimismus sei ein Rückgang des weltweiten Kupferangebots, der zum einen darauf zurückzuführen sei, dass in den letzten zehn Jahren kaum in neue Projekte investiert wurde. Zum anderen habe die Schließung der Mine Cobre Panama im vergangenen Jahr, die für 1,5 Prozent des weltweiten Kupferangebots verantwortlich war, die Situation zusätzlich verschärft.
Laut Todd Warren, Portfoliomanager bei Tribeca, habe sich das anfängliche Überangebot in ein potenzielles Defizit verwandelt. Warren prognostiziert "einen sehr starken Markt für die absehbare Zukunft".
Matthew Langsford von Terra Capital in Sydney, der einen Rohstofffonds im Volumen von 180 Millionen australischen Dollar (rund 120 Millionen US-Dollar) verwaltet, rechnet bis Ende 2024 mit einem Anstieg des Kupferpreises um "mindestens 50 Prozent". Langsford prognostiziert einen anhaltenden Bullenmarkt für Kupfer aufgrund "steigender Nachfrage und begrenztem Angebot" und rechnet mit einem dramatischen Preisanstieg in den nächsten zwei bis drei Jahren. Sowohl Terra als auch Tribeca haben ihre Bestände an Kupferaktien aufgestockt, um von dieser Entwicklung zu profitieren.
Trotz einem leichten Anstieg des Kupferpreises um zwei Prozent im vergangenen Jahr und einer bisher stabilen Preisentwicklung in diesem Jahr bei rund 8.600 US-Dollar pro Tonne laut London Metal Exchange, setzen Hedgefonds-Manager weiterhin auf steigende Preise bis 2024. Pierre Andurand informierte die Investoren seines Hedgefonds über seine Erwartung steigender Kupferpreise in diesem Jahr, trotz Rückschlägen bei seinen Positionen im Jahr 2023.
Robert Friedland, Gründer von Ivanhoe Mines Ltd, zeigte sich ebenfalls optimistisch und wäre nicht überrascht, wenn der Preis in diesem Jahr auf 9.500 US-Dollar pro Tonne steigen würde, angetrieben
von sinkenden Zinsen und einer steigenden Nachfrage aus China.
Kupferaktien - Top Picks der Hedgefonds-Manager
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Zu den bevorzugten Kupferaktien von Terra gehört NGEx Minerals, deren Kurs im vergangenen Jahr um mehr als 130 Prozent gestiegen ist. Tribeca bevorzugt unter anderem Freeport-McMoRan trotz einem Kursrückgang von rund sechs Prozent zu Beginn des Jahres 2024.
Renaud Saleur, Fondsmanager bei Anaconda in Genf, ist der Ansicht, dass die langfristige Angebotsdynamik von Kupfer zusammen mit seiner Rolle in Technologien für den ökologischen Wandel es zu einer
attraktiven Anlage mache. Trotz der umstrittenen Umweltauswirkungen des Bergbaus sei Kupfer eine bessere Anlage als grüne Technologien wie Wind- und Solarenergieaktien, die im vergangenen Jahr
Verluste erlitten hätten.
Anaconda habe Lundin Mining-Aktien gekauft, die 2023 über 30 Prozent gestiegen seien, sowie
Freeport-McMoRan-Aktien, sagte Saleur.
Aus Sicht von ESG-Investoren sind jedoch alle drei genannten Kupferminenaktien problematisch. Laut dem ESG-Rating-Tool von MSCI erreichen zwei Unternehmen nur ein durchschnittliches ESG-Rating: Freeport-McMoRan (BBB) und Lundin Mining (A). Für NGEx Minerals liegen keine ESG-Daten vor. Besonders gravierend: Die CO2-Emissionen und zukünftigen Treibhausgas-Reduktionsziele der Unternehmen stehen nicht im Einklang mit dem Pariser Klimaabkommen und der Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad: Lundin Mining (+3,6 Grad) und Freeport-McMoRan (+2,4 Grad).
Autor: Ferdinand Hammer, wallstreetONLINE Zentralredaktion
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