Schock für Anleger
Endor verliert über die Hälfte seines Marktwerts in nur zwei Tagen!
Der Landshuter IT-Dienstleister Endor muss seine Prognosen für das abgelaufene Geschäftsjahr deutlich senken. Die Aktie fällt ins Bodenlose.
- Landshuter IT-Dienstleister Endor senkt Prognosen für abgelaufenes Geschäftsjahr deutlich.
- Innerhalb von zwei Tagen verliert Endor mehr als die Hälfte seines Marktwerts.
- Umsatz für 2023 wird aufgrund von Produktverschiebungen und Restrukturierungskosten gesenkt.
Der IT-Dienstleister Endor hat innerhalb von zwei Tagen mehr als die Hälfte seines Marktwerts verloren, nachdem die Landshuter Dienstagmittag eine Umsatzwarnung für das abgelaufene Geschäftsjahr ausgegeben hatten. Zudem werde das Ergebnis durch Restrukturierungskosten und eine Abschreibung in Millionenvolumen belastet.
Für 2023 rechnet Endor jetzt mit einem Umsatz in einer Spanne von 102 bis 106 Millionen Euro, verglichen mit zuvor erwarteten 105 bis 115 Millionen Euro. Dies sei nicht zuletzt auf die "Verschiebung von Umsätzen aus dem vierten Quartal 2023 in das erste Quartal 2024" im Volumen von rund 4,0 Millionen Euro zurückzuführen, wie das Unternehmen bekannt gab.
"Noch ausstehende Produktfreigaben des Lizenzgebers waren im Wesentlichen der Grund dafür, dass bereits vorab georderte Produkte noch nicht zur Auslieferung verfügbar sind", so Endor. Die EBITDA-Marge werde voraussichtlich in einem "niedrigen negativen zweistelligen Prozentbereich (schätzungsweise zwischen -10 % und -15 % auf Basis der Umsatzerlöse) liegen (zuvor: mittlerer einstelliger Prozentbereich)".
Der Aktienkurs von Endor sackte am Mittwoch in München um 23,7 Prozent auf 2,90 Euro ab, nachdem er am Vortag bereits etwa 34 Prozent eingebrochen war. Im Verlauf der vergangenen drei Jahre hat der Marktwert etwa 86 Prozent eingebüßt.
Endor warnte auch, dass sich Rückstellungen für die Erledigung von offenen Chip-Bestellungen, Kosten für die Verbesserung operativer Prozesse, Personalmaßnahmen sowie weitere einmalige und periodenfremde Effekte ergebnismindernd auswirkten. Zudem wurden Abschreibungen auf Chips im Bestand „in Höhe eines unteren einstelligen Millionen-Euro-Betrags“ in Aussicht gestellt.
Endor entwickelt und vermarktet hochwertige Eingabegeräte wie High-End-Lenkräder und Pedale für Rennsimulationen auf Spielkonsolen und PCs sowie Fahrschulsimulatoren. Das Unternehmen wurde 1997 gegründet und verkauft seine Produkte unter der Marke FANATEC über e-Commerce in erster Linie an Endkunden in Europa, USA, Kanada, Australien und Japan.
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Autor: Ingo Kolf, wallstreetONLINE Zentralredaktion
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