China plant Rettungsaktion
278 Milliarden US-Dollar für den Aktienmarkt: Meint es Peking dieses Mal ernst?
Chinesische Behörden planen ein umfangreiches Maßnahmenpaket zur Stabilisierung des Aktienmarktes, nachdem frühere Versuche, das Vertrauen der Anleger wiederherzustellen, gescheitert waren.
- Chinesische Behörden planen Maßnahmen zur Stabilisierung des Aktienmarktes.
- Zwei Billionen Yuan sollen mobilisiert werden, um Aktien zu kaufen.
- Frühere Stützungsmaßnahmen waren begrenzt erfolgreich.
Angeblich sollen etwa zwei Billionen Yuan (278 Milliarden US-Dollar), hauptsächlich von Offshore-Konten chinesischer Staatsunternehmen, mobilisiert werden, um Aktien über die Börsenverbindung in Hongkong zu kaufen. Zusätzlich seien mindestens 300 Milliarden Yuan für Investitionen in Onshore-Aktien durch China Securities Finance oder Central Huijin Investment vorgesehen. Das berichten Bloomberg zufolge Insider.
Die chinesische Wertpapieraufsichtsbehörde hat auf eine Stellungnahmeanfrage nicht reagiert. Die Pläne könnten unter Umständen noch geändert und weitere Optionen in Betracht gezogen werden. Diese Überlegungen folgen demnach auf eine Aufforderung von Premier Li Qiang und spiegeln die Dringlichkeit wider, den Aktienausverkauf zu stoppen, der den CSI 300 Index auf ein Fünfjahrestief fallen ließ. Der Rückgang der chinesischen Aktienwerte um mehr als sechs Billionen US-Dollar seit 2021 verdeutlicht die Herausforderung für Peking.
Die Immobilienkrise, die gedrückte Verbraucherstimmung, sinkende Auslandsinvestitionen und das schwindende Vertrauen der lokalen Unternehmen stellen weiterhin Herausforderungen dar. Frühere Stützungsmaßnahmen, wie 2015, waren nur begrenzt erfolgreich. Größere Konjunkturmaßnahmen, die von vielen Aktienanlegern gefordert wurden, blieben aus.
Li Weiqing von JH Investment Management Co. kommentierte: "Dies ist ein enormer Vertrauensschub", fügte jedoch hinzu, dass es unklar sei, ob die Gewinne nach den Käufen anhalten werden. Die zunehmende Kontrolle von Präsident Xi Jinping über die Privatwirtschaft und das harte Vorgehen gegen Tech-Giganten haben das Vertrauen in die chinesischen Märkte erschüttert. Internationale Banken haben ihre Expansionspläne in China reduziert.
Marvin Chen von Bloomberg Intelligence warnt: "Staatliche Käufe allein hatten in der Vergangenheit nur begrenzten Erfolg bei der Umkehrung der Marktstimmung, wenn nicht weitere Maßnahmen folgten."
Peking nutzte 2015 die China Securities Finance als Hauptinstrument zur Marktstabilisierung, was jedoch erst ein Jahr später zu einem Ende der Turbulenzen führte. Aktuell wird versucht, Offshore-Gelder zu nutzen, um den Yuan zu schonen.
Autor: Nicolas Ebert, wallstreetONLINE Zentralredaktion
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