Schwarzes Gold
Steht der Ölpreis vor einer Rallye?
Eine Rekordnachfrage nach Öl und das immer knappere Angebot werden die Preise zweistellig steigen lassen.
- Rekordnachfrage und knappes Angebot lassen Ölpreise steigen.
- UBS erwartet zweistellige Preissteigerungen für WTI und Brent.
- Sorgen um Chinas wirtschaftliche Entwicklung belasten Ölpreise.
- Sinkende Lagerbestände und OPEC+-Produktionskürzungen stützen Preise.
WTI-Rohöl ist in der vergangenen Woche auf fast 85 US-Dollar je Barrel gestiegen - ein Anstieg um 23 Prozent in den vergangenen sechs Wochen und der höchste Preis seit November 2022. Strategen der UBS sehen für das schwarze Gold jedoch noch mehr Luft nach oben.
"Wir sehen immer noch Spielraum für eine Rallye der weltweiten Ölpreise", erklärte die Schweizer Großbank. Die Strategen rechnen mit einem zweistelligen Zuwachs bei den Preisen sowohl für die US-Sorte WTI als auch für das europäische Brent-Rohöl. "Wir rechnen damit, dass die weltweite Ölnachfrage im August auf ein Rekordhoch klettert", zeigt sich die UBS zuversichtlich.
Sorgen um die wirtschaftliche Entwicklung in China haben in letzter Zeit Druck auf die Rohöl-Futures ausgeübt. Immerhin ist China ist der weltweit größte Ölimporteur und der zweitgrößte Verbraucher. Zuletzt veröffentlichte Daten verstärkten die Sorgen über eine schleppende Erholung. Zudem senkte Peking unerwartet die Leitzinsen und hielt Informationen zur Jugendarbeitslosigkeit zurück.
"Einige Investoren bleiben skeptisch, dass Chinas jüngste Konjunkturmaßnahmen ausreichen werden, um die Nachfrage wiederzubeleben", heißt es in der UBS-Mitteilung.
Die Strategen gehen jedoch nicht davon aus, dass der jüngste Preisverfall angesichts der sich festigenden Fundamentaldaten anhalten wird. Dazu gehören sinkende Lagerbestände und ein knappes Angebot, da sich die OPEC+-Produktion einem Zweijahrestief nähert.
Die OPEC+ hat seit Oktober letzten Jahres die Produktion kräftig gedrosselt. Saudi-Arabien verlängerte kürzlich seine Förderkürzung um eine Million Barrel pro Tag bis September, und auch Russland kündigte an, die Ölexporte zu kürzen.
Vor diesem Hintergrund werden die Preise für die Sorte West Texas Intermediate (WTI) bis zum Ende des Jahres laut UBS um knapp 15 Prozent von aktuell knapp unter 80 US-Dollar je Barrel auf 91 US-Dollar steigen. Für die Sorte Brent sagen die Strategen ein Plus von gut 13 Prozent von aktuell knapp 84 US-Dollar je Fass auf 95 US-Dollar voraus.
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Autor: Ingo Kolf, wallstreetONLINE Zentralredaktion
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