Earnings Season
Citi-Analysten: Halbleiter-Aktien vor durchwachsener Quartalssaison!
Analysten der US-Großbank Citigroup warnen vor einer verhaltenen Quartalssaison für Halbleiter-Aktien, vor allem für AMD sind die Erwartungen niedrig.
- Citigroup warnt vor verhaltenem Quartal für Halbleiter-Aktien, besonders AMD.
- Ergebnisse der Großbanken eingetroffen, ASML, Netflix und Taiwan Semiconductor folgen.
- AMD verliert an Boden, Citigroup erwartet durchwachsene Quartalssaison.
Der Startschuss für die neue US-Quartalssaison ist mit den Ergebnissen der Großbanken am vergangenen Freitag bereits gefallen. Schon in dieser Woche stellen mit ASML, Netflix und Taiwan Semiconductor erste Hochkaräter aus der Technologie- und Halbleiterbranche ihre Zahlen vor.
Citi erwartet für AMD erneut überschaubare Prognose
Insbesondere für Chip-Aktien warnen Analysten der Citigroup aber vor zu hohen Erwartungen: Die kommenden Ergebnisberichte dürften vor allem im Fall von AMD deutlich weniger spektakulär ausfallen als noch im vergangenen Quartal:
Analyst Christopher Danely, der laut des Vergleichsportals TipRanks als sehr zuverlässiger Experte gilt, erwartet nicht, dass Konzernchefin Lisa Su ihre Prognose für KI-Produkte anheben wird. Schon im Januar hatte AMD ein eher enttäuschendes Quartalsergebnis sowie einen verhaltenen Ausblick präsentiert.
Auch Analogchips dürften keine Highlights liefern
Auch für die Hersteller von analogen Halbleitern, wie Analog Devices oder Texas Instruments, äußert sich Danely zurückhaltend. Hier rechnet er mit Ergebnissen im Rahmen der Erwartungen. Für den Ausblick dürften die Unternehmen seiner Einschätzung nach auf die zweite Jahreshälfte verweisen – das ist ein aus den vergangenen zwei Jahren bekanntes Muster und ist mit dementsprechend großer Vorsicht zu genießen.
Die größte positive Überraschung erwartet der Citigroup-Analyst von Microchip Technology. Der Hersteller von Microcontrollern sei zuletzt von einem schwachen Sentiment umgeben gewesen, habe aber einen zufriedenstellenden Auftragseingang für das zweite Halbjahr vorzuweisen. Top-Pick der Bank bleibt allerdings Speicherchip-Hersteller Micron.
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AMD verliert am Montag weiter an Boden
In einem für Halbleiter-Aktien insgesamt freundlichen Umfeld verlieren die Papiere von AMD nach den Äußerungen der Citigroup leicht an Boden, während die Anteilsscheine von Widersacher Nvidia gefragt sind. Auch Erzrivale Intel kann sich zum Wochenauftakt steigern – und dabei ein kritisches Statement der Bank of America abschütteln.
Gegenüber ihrem Allzeithoch bei 227,30 US-Dollar hat AMD inzwischen 28 Prozent eingebüßt. Damit hat sich die technische Ausgangslage der Aktie gravierend verschlechtert. Im schlechtesten Fall könnte die Aktie nun bis 150 US-Dollar oder bis zur 200-Tage-Linie, die aktuell bei 135 US-Dollar verläuft, korrigieren.
Fazit: Die kommenden Tage liefern einen ersten Vorgeschmack
Die Citigroup erwartet für viele Halbleiter-Aktien, allen voran für AMD, eine durchwachsene Quartalssaison. Diese Einschätzung deckt sich zumindest mit den Prognosen, die AMD und Intel im Januar selbst gegeben hatten. Anleger sollten daher nicht allzu hoffnungsvoll auf die kommenden Wochen blicken.
Einen ersten Vorgeschmack und die Chance darauf, die These von Analyst Christopher Danely infragezustellen, liefern mit ihren Zahlen Zulieferer ASML am Mittwoch sowie Auftragsfertiger Taiwan Semiconductor am Donnerstag.
Sollten sich hier positive Trends abzeichnen, könnte das ein frühes Einstiegssignal (für risikoaffine Anleger) in die zuletzt von starken Verlusten betroffene Aktie von AMD liefern. Vorher sollte angesichts der ausgeprägten technischen Schwäche der Aktie allerdings kein Engagement versucht werden.
Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Redaktion
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