Neuer Deal mit der Telekom
Nokia: Zwei schlechte Nachrichten und ein Comeback
Nachdem die Finnen einen wichtigen Auftrag an Ericsson verloren, muss die Marge für 2026 leicht von 14 auf 13 Prozent nach unten korrigiert werden. Doch Analysten sehen trotzdem noch Luft nach oben für die Aktie.
- Finnland verliert wichtigen Auftrag an Ericsson, Marge für 2026 wird von 14 auf 13 Prozent korrigiert.
- Trotzdem sehen Analysten Potenzial für Nokia-Aktie.
- Nokia schließt neuen Deal mit Deutscher Telekom für ORAN-Netzwerk in Deutschland.
Diese Neubewertung wurde notwendig, nachdem US-Branchenriese AT&T beschlossen hatte, den Aufbau eines neuen Telekommunikationsnetzes mit der ORAN-Technologie (Open Radio Access Network) bei Nokias Konkurrent Ericcson in Auftrag zu geben. Das Netz soll bis Ende 2026 etwa 70 Prozent des US-amerikanischen Mobilfunkverkehrs abdecken.
Pekka Lundmark, der CEO von Nokia, räumte in einem Interview ein, der entgangene AT&T-Deals sei zweifellos eine "schlechte Nachricht", betonte jedoch, dass die Entscheidung sehr spezifisch für den Kunden gewesen sei und hauptsächlich auf finanziellen Überlegungen basiere.
Trotz der Herausforderungen in seinem Segment der Mobilfunknetze bleibt Nokia optimistisch, das ursprünglich gesetzte Ziel erreichen zu können, sieht aber die Notwendigkeit einer vorsichtigen Anpassung der Prognosen.
Neuer Anlauf auf dem deutschen Markt
Doch es gab am Dienstag auch gute Nachrichten vom finnischen Telekom-Riesen. So konnte Nokia eine neuen Vereinbarung mit der Deutschen Telekom unterzeichnen, um ein ORAN-Netzwerk in Deutschland einzuführen. Für die Finnen eine bemerkenswerte Rückkehr in das Netzwerk der Telekom, aus dem Nokia seit 2017 ausgeschlossen war. "Das ist ein bedeutender Schritt für uns", kommentierte Lundmark.
Das Unternehmen will seine einzelnen Sparten künftig unabhängiger machen, wie UBS-Analyst Francois-Xavier Bouvignies am Dienstag schreibt. "Die vier Geschäftsbereiche von Nokia werden nun über mehr Autonomie bei strategischen Entscheidungen verfügen. Das Unternehmen wird ab 2024 Cashflow und regionale Umsätze auf der Ebene der Geschäftsbereiche ausweisen." Der Deal mit der Telekom könnte nach der Schlappe für etwas Entlastung sorgen, meint der Analyst.
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Die Aktie stuft Bouvignies weiter als Neutral ein, sein Kursziel liegt mit 3,90 Euro aber dennoch gut 30 Prozent über dem aktuellen Niveau. "Da die Aktie in den letzten drei Monaten um 22 Prozent gefallen ist, glauben wir, dass der Markt den größten Teil des Rückgangs gegenüber dem Konsens bereits einkalkuliert hat", schreibt der Analyst.
Autor: Julian Schick, wallstreetONLINE Zentralredaktion
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