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     633  0 Kommentare Entenmuff

    Der Herausgeber der Welt, Stefan Aust, hat in der letzten Woche in einem Interview gesagt, die CDU schleime den Grünen hinterher. Das habe ich allerdings erst gelesen als diese Kolumne bereits fertig war.

    Eigentlich ist dies eine Kolumne über Friedrich Merz und die CDU, doch dann kam mir plötzlich die französische Küche dazwischen. Das kann ja mal passieren.

     

    Denn da ist jetzt dieses Einweckglas mit Cassoulet, auf dem steht, dass neben den Bohnen dort les manchons aux canards confits drinnen sind. Confit ist in fett eingekochtes Fleisch, das wusste ich, hatte aber keine Ahnung, was manchons sind.

     

    Und ich finde, es ist das weiche Fleisch zwischen den Flügeln der Ente. Und das heißt: Entenmuff.

     

    Im selben Moment bin ich dann wieder bei meinem Thema, Friedrich Merz und die CDU angelangt. Und ich kann sogar fast schmecken, was ich jetzt schreiben will.

     

    Dabei ist Merz ja eigentlich eher ein Schweinchen Schlau, denn er weiß ja, dass die AfD ausländerfeindlich und antisemitisch ist, dass diese Leute keine Demokraten sind, nur die Gesellschaft spalten wollen und daher niemals Partner der CDU sein können.

     

    Aus diesem Grund ist wohl auch schon ein Verlobungstermin mit den Grünen in Planung.

     

    Doch ist Friedrich Merz nicht einmal von Angela Merkel geschasst worden, als die noch Kanzlerin war? Heute jedoch ist er genauso fluffig geworden wie sie. Es gibt wirklich erstaunliche Dinge auf dieser Welt.

     

    Wäre der Mann doch bloß bei BlackRock geblieben, dem größten Vermögensverwalter der Welt, denke ich. Denn an der Börse muss man ja immer eindeutig sein. Entweder man kauft oder man kauft nicht. Etwas anderes ist dort nicht möglich.

     

    In der Politik ist Merkel-Merz jedoch zum Entenmuff geworden. Er ist wie diese weiche gallertartige Substanz zwischen den Flügelknochen der Ente.

     

    Und für die gibt es eigentlich nur eine einzige Verwendungsart, nämlich sie einzukochen.

     

     

    Bernd Niquet

     

    berndniquet@t-online.de

     


    Bernd Niquet
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    DER NEUNTE BAND VON "JENSEITS DES GELDES" IST ERSCHIENEN: Bernd Niquet, Jenseits des Geldes, 9. Teil, Leipzig 2023, 648 Seiten, 23,50 Euro

    Leseprobe: "Jenseits des Geldes".

    Eigentlich war ich vollkommen sicher, dass jetzt die Zeit dieser ganzen Auseinandersetzungen hinter mir lag. Deswegen hatte ich auch extra meine Mietrechtschutzversicherung gekündigt. Dann habe ich aber doch einmal in die Betriebskostenabrechnung hineingeschaut und musste unwillkürlich rechnen. 29.220 Euro im Jahr 2018 für die Reinigung der Treppen und Flure, das sind 93 Euro pro Haus pro Woche. Ich würde das jeweils in zehn Minuten schaffen, doch selbst wenn die ungelernte Hilfskraft zwanzig Minuten braucht, sind das 279 Euro Stundenlohn, den die Leiharbeitsfirma dafür einfährt. Wer dabei nicht an Sizilien denkt, kann eigentlich nicht mehr voll bei Verstand sein.

    Bernd Niquet ist Jahrgang 1956 und wohnt immer noch am letzten grünen Zipfel der Failed Stadt Berlin. Die ersten acht Teile von „Jenseits des Geldes“ sind ebenfalls im Engelsdorfer Verlag erschienen, und zwar in den Jahren 2011, 2012, 2013 sowie 2018, 2019, 2020, 2021 und 2022.

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    Verfasst von Bernd Niquet
    Entenmuff Eigentlich eine Kolumne über Friedrich Merz und die CDU