Entenmuff
Der Herausgeber der Welt, Stefan Aust, hat in der letzten Woche in einem Interview gesagt, die CDU schleime den Grünen hinterher. Das habe ich allerdings erst gelesen als diese Kolumne bereits fertig war.
Eigentlich ist dies eine Kolumne über Friedrich Merz und die CDU, doch dann kam mir plötzlich die französische Küche dazwischen. Das kann ja mal passieren.
Denn da ist jetzt dieses Einweckglas mit Cassoulet, auf dem steht, dass neben den Bohnen dort les manchons aux canards confits drinnen sind. Confit ist in fett eingekochtes Fleisch, das wusste ich, hatte aber keine Ahnung, was manchons sind.
Und ich finde, es ist das weiche Fleisch zwischen den Flügeln der Ente. Und das heißt: Entenmuff.
Im selben Moment bin ich dann wieder bei meinem Thema, Friedrich Merz und die CDU angelangt. Und ich kann sogar fast schmecken, was ich jetzt schreiben will.
Dabei ist Merz ja eigentlich eher ein Schweinchen Schlau, denn er weiß ja, dass die AfD ausländerfeindlich und antisemitisch ist, dass diese Leute keine Demokraten sind, nur die Gesellschaft spalten wollen und daher niemals Partner der CDU sein können.
Aus diesem Grund ist wohl auch schon ein Verlobungstermin mit den Grünen in Planung.
Doch ist Friedrich Merz nicht einmal von Angela Merkel geschasst worden, als die noch Kanzlerin war? Heute jedoch ist er genauso fluffig geworden wie sie. Es gibt wirklich erstaunliche Dinge auf dieser Welt.
Wäre der Mann doch bloß bei BlackRock geblieben, dem größten Vermögensverwalter der Welt, denke ich. Denn an der Börse muss man ja immer eindeutig sein. Entweder man kauft oder man kauft nicht. Etwas anderes ist dort nicht möglich.
In der Politik ist Merkel-Merz jedoch zum Entenmuff geworden. Er ist wie diese weiche gallertartige Substanz zwischen den Flügelknochen der Ente.
Und für die gibt es eigentlich nur eine einzige Verwendungsart, nämlich sie einzukochen.
Bernd Niquet
berndniquet@t-online.de