Dow Jones Index

Timburg du bist hier natürlich nicht gemeint gewesen aber es gibt leider mittlerweile meiner Meinung nach zuviele Zocker in dem Thread die nur auf monatliche oder mal jährliche Performance setzen oder irgendwelche Minenaktien ausgraben die kein Mensch kennt.
Konstruktive Kritik war auch nie das Problem und das bei mir Tabak ein Klumpen darstellt auch wenn ich ihn auf 4 Unternehmen aufgeteilt habe ist mir durchaus bewusst. Deswegen lege ich seit ca. 3 Jahren die Dividende auch in andere Unternehmen an. Bei im Schnitt 8-9% jährlicher Dividende sinkt mein Klumpen somit automatisch um den entsprechenden Wert (ca.2% jährlich) ab sofern die Aktien keine großen Kursgewinne erzielen - was nun wirklich nicht der Fall ist ;( -
Ich finde das Forum wertvoll und habe daraus auch bereits den ein oder anderen Wert entdeckt (Arista und Zwack Unicum z.B). Beide haben sich großartig entwickelt und entsprechen auch meinem "Beuteschema" denn neben sicheren Konsum und Gesundheitsaktien (Tabak und Medzintechnik) als Anker habe ich eine nicht unerhebliche Anzahl an Technologie/Softwareaktien im Depot (~30-35%). Die Langfristplanung (10 Jahre ++) spielt gefühlt zu wenig eine Rolle bzw. dafür war das Threadtheama ja ursprünglich mal ausgelegt. Ich suche nach Aktien die ich kaufen und bis zur Rente liegen lassen kann. Aktien mit Burggraben und vernünftigen Kennzahlen. Ob nun eine Thermofisher, Humana, United Health oder Stryker um nur einige Aktien zu nennen die ich für die Tabakdividende gekauft habe auf ein Jahr gesehen 10%höher oder niedriger steht interessiert mich nicht. Wichtig ist mir nur ob das Geschäftsmodell sich langfristig positiv entwickelt. In meinen Augen ist dies auch der einzige Vorteil von Privatanlegern um ETF Performance schlagen zu können. Ruhig und stetig Chancen sehen und nutzen und nicht auf Trends (ESG Konformität etc. pp) aufspringen zu wollen wie die Fondmananger oder die Branchen-ETF. Bei China bin in z.B. nach dem Einmarsch Russlands komplett ausgestiegen mit Ausnahme eines 2% Emerging Markets Anteils auf China. Ich hatte dieses Szenario einfach nicht auf dem Schirm, dass dikatorisch geführte Staaten durch Kriege nicht nur Einzelwerte sondern ihre gesamte Volkswirtschaft von einem Tag auf den anderen an die Wand fahren können und auch durchaus machen (s. Russland). Die Beteiligung an den Firmen mit ADR sind von einem Moment auf den anderen völlig wertlos und da stimmte auf einmal das Chance/Risikoverhältnis nicht mehr für mich und dann steige ich auch mit Verlust aus wenns sein muss. China ist ja wieder im kommen momentan aber von mir sehen die keinen Cent mehr weil auch seit Jahren kein Trend erkennbar ist den Kapitalgeber (sprich Aktionär) adequat an verbesserten Kennzahlen zu beteiligen (sei es durch Aktienrückkäufe oder Dividendensteigerungen).

Ich möchte nachfolgend auf ein paar Punkte der letzten Rückmeldungen eingehen und anschließend dieses Thema für mich abhaken.

Diskussionskultur



Zuerst möchte ich für die Allgemeinheit und zum Verständnis nochmals darauf hinweisen, dass sich der Atoss-Anteil nur auf mein reines Aktiendepot bezieht. Die beiden anderen Depots und auch die Einlagen in Tages- und Festgeld sind hier nicht berücksichtigt.
Da man als Anleger allerdings das Vermögen in seiner Gesamtheit, also auch Depotübergreifend, betrachten und bewerten sollte, so reduziert sich der Atoss-Anteil doch erheblich.
Wie von @Timburg richtig angemerkt, könnte sich der Anteil an Atoss zukünftig auch weiter reduzieren. Es erfolgen hier keinerlei Zukäufe in Atoss und es fließen alle weiteren Investitionen in andere Aktien, ETFs, Fonds und Tages- und Festgeld.
Sollte allerding die Atoss-Entwicklung ungebrochen weiter voranschreiten, wie in den vergangenen 17 Jahren, so haben diese Anteile (sofern ich kein Teil-Verkauf vornehmen würde) in 13,5 Jahren einen Wert von über 1 Millionen Euro. Wir werden sehen, was passiert…

Verschiedene Anlagestiele als Chance nutzen

Zum Schluss möchte ich gerne noch auf die Chance hinweisen, welche die unterschiedlichen Anlegertypen und -stiele hier im Forum bieten (können).
Es ist doch interessant, die Entwicklungen der unterschiedlich geführten Depots zu verfolgen und deren Erfolge (oder auch vorübergehende Misserfolge) zu begleiten. Durch verschiedene Sichtweisen kann man sein persönliches Anlagemuster überdenken, sich bestärkt fühlen oder was auch immer.
Würden wir dagegen alle auf die ein und dieselben Ratschläge eingehen, dann könnten wir ein gemeinsam geführtes Depot steuern und jeder von uns würde in dieselben Werte nach gleicher Gewichtung investieren. Das wäre doch langweilig, oder?

vorab, @Kapitalvernichter: ich persönlich finde Deine Beiträge sehr interessant und eine Bereicherung für den Thread bzw. WO allgemein. Angenehme Abwechslung zu den vielen Einzeilern in den diversen Hype- und Meme-Threads. Also gerne weiter so.

Dass ich selber mit Deinem Atoss-Anteil NICHT glücklich wäre bzw. ruhig schlafen könnte, hab ich ja bereits schon mal erwähnt. Nichts gegen die Firma, aber bei einem KGV um die 50 und einem KUV um die 10 ist da vieles bereits eingepreist und da darf wirklich bei zukünftigen Q-Zahlen nichts schieflaufen. Kennst ja selber die Entwicklung ähnlicher deutscher Börsenlieblinge - eine Sartorius von 600 auf 275, eine Stratec von 140 auf 44, Secunet von 500 auf 150 oder Compugroup von 80 auf 30. Wenn ich solche Kursabschläge auf die Hälfte meines Depots runterrechne, dann weiß ich zu 100% dass ich sowas nicht mit einem Schulterzucken wegstecken könnte. Dazu fehlt mir einfach der Langfristhorizont. Aber da Du ja bei Atoss schon mal eine Fast-Halbierung (2021 von über 200 auf fast 100) mitgemacht und überlebt hast, bin ich überzeugt dass Du genau weißt was Du tust. Ich drück mal die Daumen - und werde Atoss weiterhin an der Seitenlinie verfolgen. Und in 10 Jahren dürfte der Anteil durch Deine regelmässigen Zukäufe sowieso automatisch sinken.

@mbg5
hab mich im Laufe der Jahre hier schon ab und zu mal rumgezofft, bin mir aber sicher dass Du mit den "Beleidigungen" nicht mich meinst. Ich versuche da schon immer sachlich zu bleiben, auch wenn die Diskussionen bzw. Meinungen zu einem Wert kontrovers sind. Zu Tabak allgemein - ich bin seit über 40 Jahren Raucher und seit 12 Jahren Altria-Aktionär (und hab mittlerweile auch BAT, JT und PM Czehia) - stehe dem Sektor aber bekanntlich trotzdem skeptisch gegenüber. Und dies nicht wegen den üblichen Kennzahlen (Umsatz, Gewinn, FCF usw.) sondern wegen dieser regelrechten staatlichen Hetze gegen Raucher bzw. Tabakindustrie. Und dies nicht speziell in DE - man muss nur mal schauen welche Überlegungen, Restriktionen und Maßnahmen in England, Neuseeland und anderen Ländern geplant bzw. eingeführt werden. Auf Mallorca musste ich vor 2 Jahren meinen Kaffe auf dem Tisch stehen lassen und 2 Meter weiter meine Zigarette rauchen. Bzw. meine IQOS dampfen. Und es geht so weiter und wird immer schlimmer. Und natürlich immer teurer. Wenn ich dann die ständigen Argumente höre - Kosten mit den Rauchern wegen Lungenkrebs usw. - dann rechne ich immer die geschätzten 100.000€ Tabaksteuer dagegen welche ich im Laufe der Jahre bezahlt hab. Und wenn ich wegen den Zigaretten 5 Jahre früher den Löffel abgeben muss, spart sich die Rentenkasse nochmal eine schöne sechsstellige Summe.

Im übrigen kenne ich mindestens paar dutzend Nichtraucher in meinem Alter, welche die Krankenkasse derzeit um ein Vielfaches belasten als es bei mir der Fall ist. Ich glaub da spielen viele Faktoren mit rein und man kann nun wirklich nicht alles Leid der Welt auf die Zigarette schieben. Aber OK, Hauptsache Cannabis ist toll und wird von unseren lieben Politikern jetzt hofiert.

Aber zurück zur Börse: natürlich macht es auch mir Spaß, die hohen Dividenden bei Altria & BAT zu kassieren. Es gibt aber sooooo viele interessante und gute Unternehmen, welche nicht täglich mit diesem Damoklesschwert "Gesundheitspolitik" leben müssen, da würde ich eben auch in diesen Sektor nicht unbedingt 25-30% investieren, sondern den Anteil auf einem geringerem Niveau halten. Aber wenn Du Dich damit wohl fühlst - kein Problem für mich.

Ich finde aber, dass hier im Thread im Laufe der Jahre total interessante und gute Unternehmen vorgestellt wurden, welche auch gut performed haben, und welche oftmals viel zu wenig Beachtung gefunden habe. Da ist wirklich viel Platz abseits von MO+BAT, um sein Depot schön zu streuen und gut für die Zukunft aufzustellen.

Nur meine bescheidene Meinung.

Die Wertentwicklung von Intel in jüngster Vergangenheit war ein Beispiel, wie Wertschwankungen im Depot eines Langfristinvestors auf Grundlage einer konsequenten Buy&Hold-Strategie tatsächlich auftreten können - und zwar in meinem eigenen Depot nach meiner eigenen, persönlichen Strategie.
Ich bin etwas ratlos, denn aufgrund deiner Ausführungen, hast du meinen Beitrag vermutlich nicht vollends gelesen und/oder verstanden. Meine Gründe, warum ich kein Trading veranstalte und nicht versuche, diese Hoch- und Tiefpunkte mittels Käufen und Verkäufen abzupassen, habe ich im Text doch recht ausführlich beschrieben.
Zudem stellt sich die Frage, wo ich diesen Stop-Loss ansetze und wann ich wieder einsteigen soll? ETFs und Fonds habe ich auch in den beiden anderen geführten Depots - die Frage, die sich hier stellt: Was macht ein ETF hier anders? Gar nichts! Die Position von Intel und dessen Wertentwicklung wäre auch in einem ETF mit Intel-Anteil verblieben.
Bei einem Depotanteil von Intel von aktuell unter 1 % kann ich das Risiko außerdem gut verkraften.
Aber selbst bei meiner Atoss-Gewichtung von ca. 43 % kann ich mit Schwankungen von mehreren Tausend Euro im Depot gut umgehen.
Warum sind 19 Einzelaktien in einem Aktiendepot (zu) wenig?
Zuletzt finde ich es natürlich auch sehr schade, wenn die aus deiner Sichtweise unverständliche Handhabe meiner Intel-Position in meinem eigenen Depot so sehr stört, dass der verfasste Bericht von mir keinerlei Daumen oder positive Anerkennung verdient hat!
Hochwertige Berichte - und das heißt ja nicht immer, dass man da einer Meinung sein muss - gibt es hier auf dieser Plattform leider immer weniger. Ich persönlich freue mich über jeden einzelnen Daumen, da dies auch eine Motivation darstellt, weiterhin Berichte und Erfahrungen zu teilen. Natürlich ist auch Kritik zulässig - aber eine wiederholt beschriebene Strategie und deren konsequente Umsetzung mit Füßen zu treten ist nicht gerade die feine Art. Hier wünsche ich mir einen etwas respektvolleren Umgang zu den unterschiedlichen Strategien einzelner Mitstreiter!
Zum Schluss kann ich aber noch meine Erfolgsaussichten in meinem Aktiendepot prognostizieren:
Es wird sicherlich einige Mitstreiter geben, welche in den nächsten Jahren eine (deutlich) bessere Depotperformance erzielen werden wie ich. Aber ich bin fest davon überzeugt, meine Ziele zu erreichen. Einzige Voraussetzung ist natürlich, dass ich noch gesund ein paar Jahrzehnte auf dieser Welt verweile!
Es wird allerdings auch ganz viele Weggefährten geben, von denen man irgendwann nichts mehr hört oder liest - und manch einer hierunter hatte dann schlussendlich auch deutlich weniger Erfolg!

so, heute ist "Bürotag" und Zeit um mal wieder bei WO vorbeizuschauen. Hab diese Woche schon eine ausgedehnte Fahrradtour und eine (abgebrochene) Wanderung hinter mir. Wollte Montag nämlich Taubenstein-Rotwand machen, aber hinter der Taubensteinhütte hat sich das Wetter schlagartig verschlechtert und obwohl ich gleich mit dem Abstieg begann, war ich bis runter zum Spitzingsee patschnass und total verdreckt. Das Schönste an dem Tag war eine Begegnung mit einem Manager aus Taiwan, welcher beruflich durch Europa unterwegs ist und sich einen freien Tag in den Bergen gemacht hat. Und da er sowohl begeisterter Wanderer als auch Investor ist, waren wir sofort auf einer Wellenlänge und bei seinem nächsten Besuch wollen wir was gemeinsam machen. Spätestens als ich mich auch als TSMC-Anleger geoutet hab, hatten wir genügend Gesprächsstoff für die eine Stunde Fahrt von München nach Schliersee.

Aber wenn ich mich hier umschaue, dann nimmt die Diskussionsbereitschaft von Jahr zu Jahr ab. Ich meine generell und nicht den Thread hier. Da gab es Zeiten da waren im Board täglich 5000-6000 Postings - heute gerade mal noch 2000-2500. Davon 165 zu AMC und 69 zu Endor. Und richtige "Langfristthreads" führen einmal mehr ein Schattendasein. Gewinnerbranchen leider abgeschaltet, auch ein Valueanleger gibt es nicht mehr, bei Kronos tut sich leider auch nicht mehr viel............OK, den Thread vom KC kann man nicht unbedingt unter "Langfrist" einstufen und Cleara hat sich ja deutlich als Trader geoutet - was er ja sehr gut macht, wo ich aber nicht unbedingt nacheifern möchte. Somit tut es mir echt leid für die Generation der Newbies hier - Kapitalvernichter, Thag, Roku, usw.usw. - schade dass es kein richtiges "Sammelbecken" für seriöses langfristiges Investieren mehr gibt. Aber da ist mal jeder einzelne gefragt - hab ja schon öfter geschrieben: wenn jeder nur noch lesen und nichts beitragen will, dann geht es auch nicht mehr so richtig voran. Ich jedenfalls hab den Anspruch für mich, dass ich über 10-12 Jahre meine Schuldigkeit getan hab.

Ist umso unverständlicher diese "Zurückhaltung" in den Boards, zumal ja die Börsen unaufhaltsam nach oben laufen und das Depot jeden Tag viel Freude macht. OK, Freude natürlich nur für die welche gut investiert sind und nicht für die Short- und Put-Anhänger. Von denen es ja auch genügend gibt. Ist aber nicht mein Ding. Auf jeden Fall hab ich mal kurz nachgeschaut - Stand heute steht der DAX YTD bei +12,6%, DOW +5,8% und Nasdaq +10,6%. Da reiht sich mein NBIM-II mit 9,9% eigentlich recht passabel irgendwo mittendrin ein. Bin ja allgemein mit Dickschiffen, Anleihen, REITs und HY eher konservativ unterwegs und könnte mir vorstellen, dass ich in einer Korrektur (ob bzw. wann die wohl kommt???) dann weniger Volatilität haben werde.

Und wenn der NBIM-II unbeirrt wie ein Tanker den Kurs hält, schlagen einzelne Werte immer wieder Wellen - in beide Richtungen. Eine Magyar Telekom bildet sein 1-2 Jahren den schönsten LURO-Chart aus; mal schaun wie die gestrigen Zahlen aufgenommen werden:

https://bse.hu/newkibdata/129067782/MagyarTelekom_Q1_2024_Qu…

Auch Embraer hat einen guten Start ins Depot erwischt - immerhin schon 30% Plus und ich hoffe, dass es noch nicht das Ende der Fahnenstange ist:

https://www.deraktionaer.de/artikel/aktien/embraer-boeing-kr…

Nicht so rund läuft es bei einem anderen Brasilianer - Petrobras ist wegen dem politischen Einfluß etwas unter die Räder geraten. Aber nach 40% DR in 2022 und nochmals 20% DR letztes Jahr - sowie einem Teilverkauf - lass ich die Restposition einfach laufen. Genauso wie bei Bank of Georgia; ebenfalls ein Land wo im Moment die Politik die Kurse macht. Hier hab ich vor ca. 2 Monaten nach 100% meinen Einsatz rausgenommen und warte ab, in welche Richtung (Ost/West) sich Georgien hinwendet.

Singapore Technologies und First Pacific dümpeln noch um meinen Einstand, während sich der Umtausch Vodafone in DWS als etwas unglücklich herausgestellt hat. Vodafone seitdem 10% rauf, DWS "nur" 5%. Ich glaub aber ich kann damit leben.

Mal schaun, vielleicht kommt jetzt auch mal die Zeit wo die trägen Dickschiffe auch mal den Hintern hochbekommen - eine Novartis, BAT, Cisco usw. machen ja wirklich seit Jahren nichts mehr. Letztere gestern immerhin mit einem Mini-Freudenhüpfer nach Zahlen:

https://www.investopedia.com/cisco-q3-fy-2024-earnings-86492…

Apropos Einzelwerte - hatte gestern mal Zeit und hab mir mein Depot etwas näher angeschaut. Von den über 160 Einzelpositionen hab ich nach wie vor einen einzigen Tenbagger mit vierstelligem Kursplus: TTD. Dann sind es etwa 40-45 Werte die dreistellig (100-600%) im Plus sind und nochmal 90 Werte zwischen 1-99% Plus. Dann immerhin um die 30 Werte im Minus - wobei nach Berücksichtigung der Dividenden eigentlich nur um die 10-12 Werte tatsächlich rot sind. Wie z.B. eine Orca oder United Tractor - Schlusslicht ist eine Warehouse Group mit -65% (nach Dividenden ca. -40-45%). Mit so einer Mischung kann man aber natürlich leben und ich hoffe, dass ich auch in Zukunft von Total-Abtauchern verschont bleibe. Speziell bei Nebenwerten - egal ob Amis oder deutsche - bekommt man ja immer wieder mit wie die sich von heute auf morgen in Luft auflösen und teilweise mit 40-60 oder gar 80% an einem Tag im Minus sind. Dann doch lieber konservativ und solide als den Memes hinterherlaufen.

So, jetzt habt Ihr wieder Lesestoff und dürft Euch ruhig auch mal "austoben" - auf jeden Fall kommt meine Statistik auch diesen Monat etwas früher. Aus denselben beiden Gründen wie schon im April. Lasst Euch überraschen.

Schönen Tag allerseits
Timburg

Vielen Dank @HamburgerSturm für die lobenden Worte. Es freut mich natürlich auch immer zu Lesen, wenn meine Berichte für den ein oder anderen nicht nur lesenswert, sondern tatsächlich auch hilfreich sind oder sogar einen persönlichen Mehrwert für den jeweiligen Leser bieten!

Das Zusammenspiel von Kurswert und Dividenden

Natürlich ist die jeweilige Kursentwicklung einer Aktie oder wichtiger noch die Unternehmensentwicklung des betreffenden Unternehmens nicht gänzlich zu vernachlässigen und auch die Dividendenentwicklung diesbezüglich sollte beobachtet werden.
Allerdings gibt es viele Unternehmen, welche ein stabiles Geschäftsmodell aufweisen und immer hohe Gewinne erwirtschaften, im Idealfall sogar stetig steigende Gewinne. Daraus ergeben sich bei sinkenden Aktienkursen ein immer günstiger werdendes KGV (= Kurs-Gewinn-Verhältnis) und eine zunehmend attraktivere Dividendenrendite. Je weiter diese Dividendenrendite ansteigt, kann meiner Meinung nach das Interesse an der jeweiligen Aktie nicht ungebremst nachlassen. Wenn ein Unternehmen eine Dividendenrendite um die 10 % zahlt (wie zuletzt bei Altria und British American Tobacco) und es keine erkennbaren Gründe für ein akutes Einbrechen der zukünftigen Dividendenzahlungen gibt, wird es ab einem bestimmten Punkt sicherlich genügend Mitstreiter an der Börse geben, die in solche Unternehmen investieren – vielleicht sogar dann, wenn sie eigentlich nicht unbedingt in die Brachen dieser Unternehmen (wie hier der Tabakbereich) einsteigen wollten. Auch wenn der Kurs solcher Aktien dann anschließend nicht (stark) ansteigt, so wird er sich in einem vertretbaren Bereich zumindest stabilisieren.
Die gezahlten Netto-Dividenden landen dann schließlich auf dem persönlichen Konto. Mit diesen erhaltenen Geldern kann man dann zudem machen, was man möchte – reinvestieren, auf dem Tagesgeldkonto belassen oder für einen Entnahme- bzw. Auszahlplan nutzen. Die Netto-Dividendeneinnahmen reduzieren allerdings das Risiko in das jeweilige Einzelinvestment. Das Gesamtrisiko eines jeden Einzelinvestments liegt bei 100 % - bei 1.000 € somit bei ebenfalls 1.000 €. Erhalte ich nun aber innerhalb des ersten Jahres 100 € Dividende, sinkt das Risiko in diesem Investment um diese 100 € auf „nur“ noch 900 € - somit beträgt das Risiko nur noch 90 % in Bezug auf das Startkapital.
Das Reinvestieren (und/oder auch durch zusätzliches Investieren) hebelt die Dividendenzahlungen und steigert somit langfristig die weiteren Dividendeneinnahmen, natürlich auch nur im Blick auf das Gesamtdepot. Vereinzelt kann es immer zu Dividendenausfällen oder -kürzungen (wie bei mir zuletzt bei Bayer) kommen.
Wenn in einem Dividendendepot jetzt die Dividendeneinnahmen jährlich ansteigen (ich persönlich peile eine jährliche Steigerungsrate von 10 % an) und diese Einnahmen konstant, regelmäßig und zuverlässig auf dem Konto landen, warum sollten mich die täglichen Schwankungen an der Börse beunruhigen?


Langfristinvestor vs. Spekulant oder Trader

Mein persönliches Aktienportfolio, bestehend aus aktuell 19 Positionen, habe ich kontrolliert aufgebaut und mich bewusst für diese Unternehmen entschieden. Ich agiere als Langfristinvestor und möchte daher auch möglichst langfristig (wenn möglich sogar bis an mein Lebensende) in diese Unternehmen investiert bleiben. Sofern es in meiner Anlagestrategie und der Philosophie, auch in Bezug auf jedes einzelne Unternehmen, keinen Grund für Veränderungen gibt, dann gibt es für mich auch keinerlei Verkaufsgründe und die aktuelle Kursentwicklung ist tatsächlich relativ unwichtig – es sind und bleiben jeweilige Momentaufnahmen und lediglich schwankende Buchwerte.
Die Kurse der einzelnen Aktien schwanken teils ziemlich stark. Intel stieg nach Kauf bereits auf ein Plus von über 75 %, stürzte zuletzt aber wieder deutlich ab und es steht aktuell noch ein kleines Plus von ca. 8 % in der Depotauswertung. Auch meine größte Position von Atoss Software schwankt in ihrem aktuellen Börsenwert täglich um mehrere hunderte Euro Auf und Ab. Disney stieg nach Erstkauf ebenfalls stark an, stürzte nach den letzten Quartalszahlen auch wieder deutlich ab und ich nutzte diese Möglichkeit zum Nachkauf. Reckitt Benckiser hatte ich nach dem letzten „Crash“ für ca. 51,87 € je Stück (inkl. Ordergebühren) eingesammelt. Ich hätte sie anschließend noch günstiger haben können – für ca. 48,50 €.
Jetzt könnte ich natürlich versuchen, solche Hoch- und Tiefpunkte bzw. starke Schwankungen in den Kursen gewinnbringen zu nutzen – sprich: durch Verkäufe und Rückkäufe. Das würde mich allerdings zu einem Spekulanten oder Trader machen und das möchte ich nicht. Ich möchte langfristig und zielgerichtet mein Geld sinnvoll investieren und eine ansprechende Rendite damit erzielen. Zudem kann ich die These „Hin und Her macht Taschen leer“ vollends bestätigen. Persönlich habe ich hiermit keinen Erfolg. Klar, das funktioniert gelegentlich, aber meistens laufen die Kurse nach Verkauf doch noch deutlich weiter nach oben oder der Rücksetzer ist nicht so stark wie erhofft und nach Abzug von Gebühren und Steuern kann kein günstigerer Rückkauf stattfinden.
Als Langristinvestor nutze ich allerdings (starke) Kursrücksetzer für gezielte Nachkäufe. Nachkäufe bei sinkenden Börsenkursen drücken den Einstiegspreis nach unten und steigern im Optimalfall zudem die Dividendenrendite. Zudem sind regelmäßige Nachkäufe bedingt durch zukünftige Mittelzuflüße (Dividenden und Sparraten) gut möglich und sinnvoll. Es gibt vermutlich nur ganz wenige Ausnahmefälle, wo Anleger lediglich einmal eine hohe Summe als Einzelinvestition an der Börse tätigen.

Kosten und Renditechancen

Bei dem Versuch durch (viele) Trades noch mehr Gewinne zu erzielen, was in der Masse oft genug am Versuch scheitert, entstehen zudem immer Kosten. Diese setzen sich aus Ordergebühren, Steuerabzügen und den Spreads zusammen. Je mehr Kosten hier entstehen, desto mehr zufriedene Leute gibt es schonmal: bei der Bank, dem Broker und auch beim Finanzamt!
Natürlich ist das alles kein Problem, wenn genügend Gewinn für einen selbst übrigbleibt, aber wie gesagt, die Masse scheitert an diesem Versuch.
Zudem gibt es keinerlei Garantie, dass mein entzogenes Kapital aus Aktie A im zukünftigen Investment der Aktie B anschließend eine bessere Rendite erwirtschaftet im Vergleich zu Aktie A ab diesem Zeitpunkt. Sicherlich gibt es hier Wahrscheinlichkeiten und auch Entscheidungshilfen, wie die Charttechnik – allerdings wird jedes Bild erst in der Nachbetrachtung vollendet. Dann heißt es auch von einem Charttechniker: Abprall an der Trendlinie, Durchbrechen des starken Widerstandes, Bären- oder Bullenfalle, unerwarteter Trendwechsel, die erwartete Formation wurde nicht vollendet usw. Wahrscheinlich wäre das Beachten der 200-Tage-Linie hier sogar die einfachste und effektivste Möglichkeit – aber auch diese Linie interessiert mich persönlich nicht!
Zudem ist es als Privatanleger gar nicht möglich auf irgendwelche Markteinflüsse schnell und angemessen zu reagieren. Sobald es zu einer ersten heftigen Reaktion bei der entsprechenden Aktie oder auch in einem Index gekommen ist, sind diese wichtigen Informationen bereits öffentlich zugänglich und wurden bereits von den großen Playern am Markt bewertet und entsprechend behandelt.
Alles in allem bin ich auch nicht auf der Suche nach möglichen Alternativen und „besseren“ Renditechancen und konzentriere mich auf meine Aktienauswahl. Ich investiere ruhig und sachlich, ganz nach meiner gewählten Strategie!

Zeit ist Geld

Der wichtigste Faktor (neben dem Vermögensschutz und Vermögensaufbau) ist natürlich die Zeit!
Wer sich tagtäglich mit den Börsenkursen und allen Unternehmen beschäftigt, benötigt eben genau diese Zeit. Der (enorm hohe) Zeitaufwand steht dann auch nicht unbedingt allein auf dem Zettel. Hinzu kommen noch weitere Stressfaktoren oder Emotionen und meist daraus folgend auch unkluge Entscheidungen.

Weniger ist mehr

Deshalb liegt manchmal der Schlüssel in der Einfachheit der Dinge. Im Grunde müsste ich mich nur sehr wenig um mein Depot kümmern, logge mich aber tatsächlich auch (mehrmals) täglich in alle Depots ein und beobachte alle Kursverläufe an den Börsen – oftmals ohne Sinn und Verstand.
Der einzige Grund für diesen Aufwand besteht darin, dass es mir persönlich viel Freude bereitet, der Bereich rund um Finanzen eine starke Anziehungskraft auf mich hat, ich mich für Neuigkeiten interessiere und ich hier über wallstreet online auch bereit bin, Einblicke in mein Depot zu bieten und Erfahrungen zu teilen und auszutauschen.

Viel Erfolg

Somit wünsche ich allen Lesern, Investoren, Spekulanten, Tradern, Träumern, Zockern usw. den größtmöglichen Erfolg in der eigenen Strategieumsetzung!

@Kapitalvernichter

für diesen sehr hochwertigen Beitrag, den ich mit Genuss gelesen habe, möchte ich nochmals Danke sagen. 👌👍
Dieser Abschnitt brachte mich zu der Erkenntnis, das es langfristig nur wichtig ist, ob die Dividende fließt. Wenn eine Aktie
etwas im Minus steht oder sie sich verdoppelt hat ... ist nur gefühlsmäßig von Bedeutung. Aber das muss man verinnerlichen:

"Meine Anteile an den Banken werde ich nicht weiter erhöhen. Allerdings ist ein Verkauf aktuell absolut kein Thema. Auch wenn meine Bank of Nova Scotia mit über 10 Prozent im Minus steht, erwarte ich hier weiterhin eine attraktive Dividendenrendite. Und Intesa Sanpaolo hat seit meinem Einstieg einen guten Lauf hinter sich und sich im Kurs verdoppelt. Zugleich liegt hier die Dividendenrendite deutlich über 10 % (brutto - mal schauen, was letzten Endes netto übrigbleibt). Zudem machen die Banken weiterhin gute Geschäfte und Gewinne!"