Starttermin bekannt gegeben
GTA-Entwickler handelt nach milliardenschweren Abschreibungen mit Verlusten
Die Gaming-Schmiede Take-Two, bekannt vor allem für Grand Theft Auto (GTA), muss Abschreibungen in Milliardenhöhe vornehmen. Das belastet die Aktie.
- Take-Two muss Milliarden-Abschreibungen vornehmen, belastet Aktie
- GTA VI Starttermin auf Herbst 2025 festgelegt, beeinflusst Aktienkurs
- Abschreibungen von 2,18 Mrd. USD, hoher Verlust pro Aktie, Aktie fällt um 5%
Nach dem Mega-Erfolg von GTA V, das seit seinem Release für Erlöse in Höhe von etwa 8,5 Milliarden US-Dollar gesorgt hat, ist der gegenwärtig in Entwicklung befindliche Nachfolger GTA VI schon seit Jahren der am heißesten erwartete Titel der Gaming-Industrie.
Starttermin von GTA VI festgesetzt: Herbst 2025
Dessen Verkaufszahlen werden den Aktienkurs von Take-Two stark beeinflussen. Das führte schon in den vergangenen Quartalen immer wieder dazu, dass sich der Kurs der Aktie dem von Take-Two und Rockstar Games – dem Studio, das maßgeblich für die Entwicklung von Spielen der GTA-Reihe ist – in Aussicht gestellten Starttermin anpasste.
Im Rahmen des am Donnerstagabend veröffentlichten Geschäftsberichtes hat das Unternehmen diesen nun von zuvor 2025 auf den Herbst 2025 (Geschäftsjahr 2026) eingegrenzt. Das dürfte nicht nur für Missmut unter Gamern, die auf einen früheren Starttermin gehofft hatten, sondern auch unter Investoren sorgen – denn Take-Two hatte des Weiteren Abschreibungen in Milliardenhöhe im Gepäck.
Übernahme von Zynga verursacht hohe Wertminderungen
Insgesamt musste das Unternehmen Wertminderungen in Höhe von 2,18 Milliarden US-Dollar vornehmen, wovon 304 Millionen US-Dollar auf Vermögenswerte aus Übernahmen entfielen. Das dürfte vor allem Mobile-Games-Tochter Zynga betreffen: Take-Two hatte das Unternehmen 2022 für 12,7 Milliarden US-Dollar übernommen. Finanziell ausgezahlt hat sich der Deal bislang aber kaum.
Aufgrund der hohen Anschreibungen erzielte Take-Two nach standardisierter Rechnungslegung (GAAP) einen Fehlbetrag von -17,02 US-Dollar pro Aktie, während der bereinigte Betriebsgewinn bei 0,28 US-Dollar pro Anteilsschein lag, womit die Analystenerwartungen um 20 Cent übertroffen werden konnten.
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Die Erlöse beliefen sich in den vergangenen drei Monaten auf 1,4 Milliarden US-Dollar und lagen damit um 3,4 Prozent unter dem Vorjahresniveau, aber um 80 Millionen US-Dollar über der Konsensschätzung. Gut verkaufte sich vor allem das im vergangenen Herbst veröffentlichte Basketballspiel NBA 2K24.
Für das kommende Geschäftsjahr sieht das Unternehmen Erlöse in Höhe von 5,62 Milliarden US-Dollar (Midpoint-Guidance) und damit einen Umsatz deutlich über den Erwartungen in Höhe von 5,3 Milliarden US-Dollar. Aufgrund der hohen Entwicklungskosten für GTA VI wird allerdings mit einem Fehlbetrag von 3,70 US-Dollar pro Aktie gerechnet.
Aktie zunächst mit hohen Verlusten
In einer ersten Reaktion auf den Geschäftsbericht fiel die Aktie um über 5 Prozent. Dieser Kursrutsch dürfte vor allem durch den nicht-bereinigten Verlust pro Anteilsschein verursacht worden sein. Im weiteren Verlauf der US-Nachbörse pendelten sich die Abgaben dann bei -2,5 Prozent ein, nachdem Take-Two bereits im regulären Handel 1,4 Prozent an Wert verloren hatte.
Hält dieser Trend auch vor dem Wochenende an, hat die Aktie nahezu alle in den vergangenen 12 Monaten erzielten Kursgewinne eingebüßt, nachdem Take-Two mit 171,59 US-Dollar zeitweise auf dem höchsten Niveau seit mehr als zwei Jahren notiert hatte.
Fazit: Die Bullen müssen sich langsam ins Zeug legen
Der höhere bereinigte Gewinn konnte Anleger über den Doppelschlag aus Abschreibungen in Milliardenhöhe sowie das Eingrenzen das Veröffentlichungstermines für GTA VI, für das einige Investoren gehofft haben, es würde noch im kommenden Geschäftsjahr erscheinen, nicht hinwegtrösten, sodass die Aktie von Take-Two in der US-Nachbörse verkauft wurde.
Nachdem die schon seit Wochen unter Druck stehende Aktie bereits sowohl die 50- als auch die 200-Tage-Linie als wichtige Unterstützungen unterschritten hat, sollten sich die Käufer nun zumindest im Bereich von 140 US-Dollar um eine Stabilisierung des Kursgeschehens bemühen. Andernfalls dürften mittelfristig Abgaben bis 120 US-Dollar drohen.
Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Redaktion
Die Take-Two Interactive Software Aktie wird zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Nachricht mit einem Minus von -1,93 % und einem Kurs von 131,9EUR auf Tradegate (17. Mai 2024, 10:31 Uhr) gehandelt.