Aixtron - Die Perle im Technologiebereich (Seite 3)

[Sal-Paradise]

Antwort auf Beitrag Nr.: 75.868.037 von roccoko am 31.05.24 00:06:15

Ich investiere seit 3 Jahren, alle halbe Jahre ändere ich meine Taktik.
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Ich bin seit 1999 an der Börse aktiv und habe ziemlich viel durch, kann dir aber versichern, dass man mit so einer Sprunghaftigkeit niemals erfolgreich sein kann.

[roccoko]

>>Warum änderst du alle 6 Monate deine Taktik?<<
Wie mk102 erwähnt, weil die Aktien nun mal nicht immer steigen. Aktuell sehe ich, dass viele große Aktien einen langen Weg nach oben haben und kurzfristig zweistellig einbrechen: Dell, Hypoport, Meta, Infineon, Aixtron

Ich finde, dass Aktien in den vergangenen 12 Monaten meist nur mit der Phantasie der Zinssenkungen gestiegen. Inzwischen glaube ich, dass die ersehnten Zinssenkungen nicht so schnell eintreten, wie wir uns das alle erhofft haben und daher ein großes Risiko von Kurskorrekturen besteht.

Zu meiner Taktik-ist eigentlich keine Taktik, sondern lediglich das Ausweichen von Risiken:
Vor 3 Jahren hatte ich nach langer Zeit mich wieder mit Börse beschäftigt. Zunächst hatte ich zahlreiche aktiv gemanagte Aktienfonds (ich brauch keinen AA zahlen). Die internen Kosten waren mir zu hoch, dass ich im nächsten Jahr in ETF umschichtete. Bei ETF gibt es i.d.R. keine und nur geringe Ausschüttung. So wird der Freistellungsauftrag nicht vollständig genutzt. Also baute ich das Depot nebenbei mit Dividendenaktien auf. Bei Dividendenaktien hatte ich Kursrücksetzer, die größer als die Dividendenrendite war. Das heißt aussitzen, bis die Dividenden den Kursverlust wieder eingespielt haben. Im schlimmsten Fall, wie bei Bayer hat man beides - einen massiven Kursverlust und die Wegnahme der Dividende. Mit jahrelangen Aussitzen habe ich Erfahrungen mit der Telekom zur Jahrtausendwende und meinen Union-Riester.
Ich setze nun in Aktienanleihen. Die Zinsen sind hier auf jeden Fall sicher - geringe Kursverluste können damit auch aufgefangen werden. Im schlimmsten Fall erfolgt die Rückzahlung statt Geld mit Aktien, aber diese halte ich bereits langfristig im Depot. Optionsscheine runden das Bild ab.

Ein Investment, wie Aixtron belastet mich aufgrund meiner bisherigen Erfahrungen. Von 2019-2024 hatte Aixtron ein phänomenalen Aufstieg und innerhalb von nur 5 Monaten halbiert sich der Wert. Kursgewinne eines Jahres sind dahin. Wäre der Insidertrade Anfang März nicht gewesen, wäre ich fest davon ausgegangen, dass die Aktie so steigt, wie sie gefallen ist. Momentan sieht es für mich so aus, als hätte der Insider diese Situation vorhergesehen und alles Richtige gemacht, indem er sein Paket von 500TEUR verkauft hat. Es gab zwar einen gegenläufigen Trade - aber nur von 88TEUR. Ich bin ja noch drin...

[Accountant1987]

Antwort auf Beitrag Nr.: 75.868.037 von roccoko am 31.05.24 00:06:15

Warum änderst du alle 6 Monate deine Taktik und verkaufst Aktien wie Aixtron, RWE, J&J, Infineon?
Die Erfahrung der letzten Jahrzehnte hat doch gezeigt, dass man mindestens 5, besser 10 Jahre, investiert sein sollte.
Warum kannst / weißt du es besser als einfachste Börsengrundlagen?

[Worky2]

Aixtron ist das beste Beispiel für einen Rohrkrepierer

[tromerl]

Antwort auf Beitrag Nr.: 75.868.037 von roccoko am 31.05.24 00:06:15

Wenn man derlei Kommentare wiedergibt, sollte man nicht verschweigen, dass er dabei von professionellen Investoren spricht - und Leuten, die ggf das Unternehmen ganz kaufen können. Später in dem Zitat kommt wohl der Hinweis, dass für Normalos ein Welt ETF vorzuziehen sei.

[roccoko]

@mk102:
Vielen Dank für Deine Erfahrungen. Nur wenige schreiben hier auch mal über Verluste. Das tut gut, dass auch andere Rohrkrepierer im Depot haben ;-)

Ich investiere seit 3 Jahren, alle halbe Jahre ändere ich meine Taktik. Ich werde zwar erfahrener aber die Erfahrungen schlagen sich nicht 1:1 in Erträgen nieder.
Vielleicht sollte ich es wie beim Depot meiner Tochter handhaben. Ich spare für sie seit 2 Jahren in amazon, Microsoft und den ETF MSCI World und komme auf eine Rendite von >25%. Ich dagegen habe 20 Positionen und bin gerade mal bei 10%. Neulich habe ich einen Kommentar von Charles Munger gelesen. Von der Diversifikation von Geldanlagen hielt er nichts, er setzte in wenige Werte, daher war Apple bei Berkshire jahrelang mit ca. 30% gelistet. Das gleiche sehe ich beim Depot meiner Tochter.

Die Position von Aixtron hatte einen Wert von 3,5TEURnicht viel-aber einen Verlust von 30%. Ich habe mich von der Hälfte getrennt, auch mit dem Hintergrund die Steuerlast zu reduzieren. Mein Depot will ich jetzt auf wenige Werte reduzieren. Hypoport, Infineon und RWE sind draußen. Der nächste Titel wird Johnson&Johnson sein und Bayer hebe ich mir auf, wenn ich in Rente gehe und ich die Steuerschuld reduzieren kann. Nicht mal von einer Dividende kann man hier noch profitieren.

Morgen, nein schon heute, zahle ich die letzte Rate meiner Baufi... ein lang ersehnter Tag ;-)

[Roberto24]

Antwort auf Beitrag Nr.: 75.866.471 von yok am 30.05.24 17:58:15

Geld regiert die Welt .Den meisten Investoren ist es egal wie Geld verdient wird

[yok]

Antwort auf Beitrag Nr.: 75.866.339 von mk102 am 30.05.24 17:30:49

Ich glaube nicht, dass viele hier im Aixtron-Thread Geld damit verdienen wollen, die Gesundheit anderer Menschen zu zerstören.

[mk102]

Antwort auf Beitrag Nr.: 75.864.233 von roccoko am 30.05.24 12:21:32

Zitat von roccoko: Nachdem ich fast 7 Jahre einen Verlust meines Union-Riesters aussitzen musste, habe ich kein Sitzfleisch mehr. Bei Kursverlusten -20% erfolgen Überlegungen zur Umschichtung.

wenn du alle 3 Monate 2% in Dividende ( OK, 1,5 % nach Kapitalertragssteuer , wenn du über die 1000 Euro Freibetrag kommst ) haben willst , kauf dir Altria Group , der Vorstand will die Dividende bis 2028 beibehalten und sogar im unteren einstelligen % Bereich Jahr für Jahr erhöhen . Sind allerdings jetzt etwas gestiegen , ich konnte zu 38,50 einsteigen mit über 9% Dividendenrendite = effektiv 6,7 % . Zwar ist nicht davon auszugehen das der Kurs immens steigt , weil es immer weniger Raucher gibt und damit der Umsatz sinkt , aber sie machen immer noch gut Gewinn und den zahlen sie aus bzw kaufen Aktien zurück , Phillipp Morris = Malboro gehört zu Altria
Rund eine Milliarde der 2,7 Milliarden Aktien haben sie mittlerweile zurückgekauft

[Sal-Paradise]

@roccoko

Ich kann deine Gedanken gut nachvollziehen, habe ich mit Medios und Datagroup ja selbst so einen speziellen Fall, der seit Jahren vor sich hinmäandert und ich mir auch die Frage stelle (eigentlich stellen muss), ob dieses Geld woanders nicht besser investiert wäre? Als langfristig orientiert Anleger weiß ich aber auch, wie lange sich gewisse Dinge hinziehen können und welche Engelsgeduld hier nötig ist, damit man (hoffentlich) eines Tages den Lohn dafür bekommt. Die Situation für uns alle als Anleger ist ja trotzdem sehr unterschiedlich, was liquide Mittel und avisierte Ziele angeht, und ich möchte jetzt keinen direkten Rat geben, weil nur du das entscheiden kannst.

Was ich aber tun kann, ist, dich darauf aufmerksam zu machen, dass gerade Small-Caps in den letzten Monaten, ja oft Jahren, übermäßig leiden mussten und sich dieser Trend tatsächlich bald umkehren könnte. Was mich betrifft, werde ich all meine Medios halten, weil das Unternehmen jenseits vom Kursverhalten vieles richtig macht, was die Zukunftsperspektiven angeht und so ähnlich sehe ich es auch bei Aixtron. Ich kann auch so handeln, da Medios (oder Aixtron) lediglich als Nebenwert im Portfolio sind und das blockierte Geld also eher übersichtlich ist. Ich höre heraus, dass du selbst wohl sehr viel stärker in Aixtron investiert bist und somit nicht gerade wenig Geld damit blockiert?

Wenn du also tatsächlich liquide Mittel benötigst, würde ich dir zu einem Teilverkauf raten, denn gerade jetzt, wo sich tatsächlich ein kleiner Boden ausbildet alles über Bord zu werfen, wäre eventuell zu viel des Guten. Das nimmt auch ein wenig Druck aus der Geschichte und kann dir dabei helfen, eine (eventuell-weitere) Durststrecke durchzustehen. Ich habe natürlich auch schon Titel verkauft, die danach durchgestartet sind und im Nachgang hatte ich mich schon gefragt, warum ich gleich alles glattstellen musste, obwohl es nicht wirklich nötig war? Der Drang einen "Verlierer" aus dem Depot und damit aus dem Kopf zu bekommen, kann sehr stark sein, das weiß ich aus eigener Erfahrung. Aber ich für meinen Teil bin lernfähig und belasse dann eben einen gewissen Teil im Depot, solange es fundamental keine Gründe für eine Trennung gibt.

Verzeiht bitte diesen Roman, aber letztendlich geht es ja nicht "nur" um Aixtron, sondern auch darum, wie wir uns beim nächsten Mal verhalten und ob das was wir tun, für unser Vorankommen wirklich konstruktiv war. Und temporäre Buchverluste für sich alleine, sollten keinen Grund für eine Glattstellung sein, weil sie uns im Börsenleben permanent begleiten werden. Wichtig wäre auch, die nächste Tranche einer Einzelaktie nicht so groß werden zu lassen, damit sie uns bei einem negativen Verlauf nicht den Atem nimmt und schlaflose Nächte bereitet, was wir dann aber erst beim nächsten Kauf beherzigen können. Wäre das Unternehmen tatsächlich in Schieflage, müsste gehandelt werden, völlig klar. Aber zu viel Rauch zu riechen, weil sich hier Leerverkäufer tummeln, ist jetzt auch nicht nötig und die GS selbst hat dazu ja schon Stellung genommen, was perspektivisch zu erwarten ist.

Gute Zeit & gute Kurse

PS: Datagroup ist (hoffentlich) gerade dabei eine Trendumkehr einzuleiten und eventuell können wir am Jahresende dasselbe über Aixtron sagen.